5. LiMus-Musikwettbewerb

Limus 2022 Bronzeverleihung
Limus 2022 Bronzeverleihung
Limus 2022 Preise
Limus 2022 Preise

Eine festliche Gala, fast vier Stunden lang schöne klassische Musik, Spannung beim Kinder- und Jugendwettbewerb, unterhaltsame Moderation und nicht zuletzt umfassende
Förderung der musikalischen Bildung im Landkreis Schwäbisch Hall – all das ist Limus,
der Lions-Musikwettbewerb.

Der Finalabend am vergangenen Samstag hat diesmal das Haller Schulzentrum West als
Austragungsort, weil am Gymnasium bei St. Michael, wo er sonst stattfand, derzeit Baustelle ist. Den sechs Finalteilnehmern lauschen rund 250 Zuhörer. Doch zunächst eröffnet die Junge Philharmonie der städtischen Musikschule Schwäbisch Hall unter der Leitung von Florian Schellhaas den Abend. Sie bringt mit dem „Cancan“ aus der
Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach beschwingte Stimmung in den Saal, gefällt aber auch schon vorher mit der „Tragischen Ouvertüre“ von Brahms und einer „Nostalgia“ mit schönen Bläsersoli.

Limus 2022 Zuschauer
Limus 2022 Zuschauer

Fortschritte werden hörbar

Dann der Wettbewerb: Diesmal war er nur für Streichinstrumente ausgeschrieben. 16 Kinder und Jugendliche haben sich angemeldet, 14 davon haben am Vorentscheid
am 22. Oktober teilgenommen. Und die besten sechs davon dürfen beim Galaabend nochmals vor großem Publikum und der Jury auftreten. Die Jüngsten beginnen.
Ida Tenge ist acht Jahre alt, sie besucht die Haller Waldorfschule und erhält ihren Cellounterricht bei Galina Bachrach an der Haller Musikschule. Mit Lagenwechseln kommt sie schon sehr gut zurecht.

Eva Schober (Schulzentrum Michelbach und Musikschule Hall) ist elf Jahre alt, und man hört sofort, was sich bei Kindern in drei Jahren Instrumentalunterricht tut: Sie spielt ihre Stücke nicht nur gekonnt, sondern auch mit Ausdruck und musikalischem Feingefühl.

Dann erwartet die Besucher eine ungewöhnliche Darbietung:
Gavin Wildfellner (11 Jahre) tritt als Kontrabass-Solist auf. Die Stücke, die er vorbereitet hat, sind gar nicht so leicht zu spielen, und er entlockt seinem großen Instrument einen schönen Klang. Den ersten Preis, den er später dafür bekommen wird, hat er verdient.

 

Limus 2022 Pause
Limus 2022 Pause

Drei musizierende Geschwister

Aus der Fichtenberger Familie Gunther nehmen gleich drei der acht Kinder am Limus-Wettbewerb teil, und zwei davon, nämlich die 13-jährige Katharina und die 17-jährige Judith, sind auch am Finalabend zu hören. Katharina Gunther spielt auf der Geige unter
anderem die stimmungsvolle „Thaïs-Meditation“ von Jules Massenet und einen temperamentvollen „Orientalischen Tanz“. Dafür wird sie mit einem zweiten Preis belohnt.

Den dritten Preis erhält die Geigerin Marlene Heinrichsen, die bald 14 Jahre alt wird. Ihr Spiel – wundervoll begleitet von Kyoko Panter – bietet Kadenzen mit Doppelgriffen auf, und besonders imponiert sie mit der schwierigen „Caprice“ für Solovioline von Bacewicz.
Schließlich die 17-jährige Cellistin Judith Gunther, die unter anderem mit einem iranischen
Widerstandslied beeindruckt.

Bleibt, ein Wort zu den Klavierbegleitern zu sagen: Kyoko Panter, Michael Schlierer, Jia Jia
und Julia Chekulaeva sind den Wettbewerbsteilnehmern alle eine gute Stütze und Ansporn in der musikalischen Gestaltung. Es soll aber auch nicht verschwiegen
werden, dass die Corona-Pandemie hörbare Lücken in die musikalische Ausbildung geschlagen hat: Das technische und musikalische Niveau früherer Limus-Wettbewerbe konnte mittels Online-Unterricht nicht gehalten werden. Gerade deshalb ist es
umso verdienstvoller, dass der Haller Lions-Club in der Förderung des musikalischen Nachwuchses unvermindert aktiv ist. Die Festgäste freuen sich überdies über amüsante Informationen rund um das Thema Musik von Moderatorin Christina Bühler und den krönenden Abschluss, den die früheren Limus-Preisträger und heutigen Profi-Musiker
Lia Vielhaber (Cello) und Jón Vielhaber (Trompete) gemeinsam mit ihrer Mutter Julia Vielhaber am Klavier gestalten.

Limus 2022 hinter den Kulissen
Limus 2022 hinter den Kulissen

Alle Finalteilnehmer des Limus-Wettbewerbs werden mit Preisen ausgezeichnet

Gavin Wildfellner (Kontrabass) ist der Sieger des Limus-Wettbewerbs 2022. Der erste Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Der Elfjährige besucht das Albert-Schweitzer-Gymnasium
und die Musikschule Ellwangen. Er hat auch schon einen ersten Preis im Landeswettbewerb Jugend musiziert errungen und ist Mitglied der Jugendkapelle
Crailsheim. Er spielt auch Klavier, mag Sport, Hunde und Videospiele.

Katharina Gunther (Violine) bekommt den mit 750 Euro dotierten zweiten Preis. Die 13-Jährige besucht das Gymnasium in Backnang und die Musikschule Schwäbischer Wald.
Sie spielt auch Klavier, ist Pfadfinderin und fotografiert gerne.

Marlene Heinrichsen (Violine) bekommt nicht nur den dritten Preis (500 Euro), sondern zusätzlich den Publikumspreis (250 Euro). Die fast 14-Jährige besucht das Schulzentrum
Michelbach und bekommt Geigenunterricht von Birgit Southcott. Sie hat schon an
der Internationalen Kammermusikakademie in Vilsbiburg teilgenommen, spielt
auch Klavier und Blockflöte.

Vierte Preise (dotiert mit je 250 Euro) gehen an Ida Tenge (8), Eva Schober (11) und Judith Gunther (17, alle Cello).